Musik als Gesamtkunstwerk

All diese Gewalt, das Solo-Projekt von Max Rieger, ist kommenden Monat im Kulturzentrum Lagerhaus zu Gast.

Foto: Max Zerrahn

Bremen. Zugegeben, wenn man an bedeutende Städte der deutschen Musikszene denkt, dann nicht direkt an Stuttgart. Dennoch ist in der süddeutschen Stadt am Neckar in den vergangenen Jahren ein erstaunliches Projekt entstanden, das Kritiker und Journalisten von großen Magazinen und Tageszeitungen aufhorchen lässt. Die Post-Punk-Wiederbeleber von „Die Nerven“ landen regelmäßig weit vorne, wenn die Fachpresse die besten Alben, Songs und Videos des Jahres sucht.

Wir verlosen 5X2 Tickets für das Konzert. Alles, was ihr tun müsst, um zu gewinnen: Schreibt eine Mail an pfa@hb-people.de mit dem Betreff „All diese Gewalt“ und eurem Vor- und Zunamen. Wir sagen euch vorm Wochenende bescheid. 

Bisher also trat Max Rieger vor allem als Sänger dieser Band und somit als bekanntestes Gesicht der neuen Stuttgarter Musikszene in Erscheinung. Nebenbei aber zeichnete er sich für die Produktion vieler weiterer Musikprojekte verantwortlich und veröffentlichte unter dem Alias „All diese Gewalt“ ganz eigenes Solomaterial im düster-bedrohlichen Gewand. Mit seinem zweiten Studioalbum geht er im Mai auf Tour durch zehn Städte. Am 13. Mai tritt er im Lagerhaus auf.

„All diese Gewalt“ bewegt sich entlang der musikalischen Linien, die man auch von „Die Nerven“ kennt. Doch die schroffen Klänge und die splittrigen Abstraktionen des Post-Punk sind in weiche, fließende Formen geflochten. Nicht etwa der Break, der überraschende Wechsel ist hier das Leitmotiv der Dramaturgie, sondern der unmerklich organische Wandel, an dessen Ende man sich fragt, wie man eigentlich in diese musikalische Sphäre gelangen konnte. Die Songs sind eher Kräftefelder – Geflechte aus Intensitäten und flirrende Muster. Darin spiegelt sich auch der Kontrast zu Max Riegers Musik mit „Die Nerven“. Bei „All diese Gewalt“ macht Rieger alles allein, mit kühler Ruhe und doch einem enormen Output.

Im September 2016 ist das intensive und extravagante Album „Welt in Klammern“ erschienen. Zwischen 2013 und dem Zeitpunkt der Veröffentlichung hat Max Rieger knapp 160 Songs geschrieben, von denen es zehn auf die Platte geschafft haben. Ein wahrlich spannendes Album, eine in sich geschlossene Masse, bei der die Summe wichtiger ist als die einzelnen Teile. Es geht um einen roten Faden und nicht um zusammenhanglose Gedanken.

Als Support sind Riegers alte Stuttgarter Freunde von „Levin Goes Lightly“ dabei. Das Konzert im Lagerhaus startet am Samstag, den 13. Mai um 20:00 Uhr. Tickets gibt es bei Eventim.

 


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